Grimme-Institut ist Teil der Wettbewerbs-Jury

6. Dezember: NRW-Pressefoto 2022 im Landtag ausgezeichnet

Alle Preisträger und die Preisträgerin auf einen Blick. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institiut

Das NRW-Pressefoto des Jahres heißt: „Unbeirrbar“. Fotografin Barbara Schnell machte das Bild, welches einen Klima-Aktivisten kniend vor dem Schaufelrad eines Braunkohlebaggers am Tagebau Garzweiler zeigt. Erschienen ist es in der Frankfurter Rundschau. Die Siegerin des Wettbewerbs wurde ebenso wie die Zweit- und Drittplatzierten sowie der Träger des Nachwuchspreises am 06.12. im Landtag NRW ausgezeichnet. Das Thema Klimawandel und seine Folgen für Mensch und Natur spiegeln sich ebenso wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, die NRW-Landtagswahl, marode Infrastrukturen und Demonstrationen für die Frauen im Iran im visuellen Jahresrückblick wider.
 

Journalistenpreis feiert fünfjähriges Jubiläum

Zum fünften Mal hatte der Landtag Nordrhein-Westfalen den Journalistenpreis ausgeschrieben: 66 Fotografinnen und Fotografen reichten insgesamt 226 Bilder ein. Davon bewarben sich fünf Journalistinnen und Journalisten mit 16 Fotos um den Nachwuchspreis (bis 30 Jahre). Mit Unterstützung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West wurden Preisgelder in Höhe von 22.000 Euro vergeben.

Auch Platz Zwei und Drei des Wettbewerbs stehen im Zeichen des Klimawandels: Ralf Rottmann fotografierte für Funke Medien einen Förster, der auf eine durch einen Waldbrand zerstörte Fläche bei Lüdenscheid schaut. Platz Drei belegt Benjamin Westhoff, der für Thomson Reuters den Rhein bei Bonn abbildete, aus dessen ausgetrocknetem Flussbett ein Einkaufwagen aufgetaucht ist.

 Der Sonderpreis zur Landtagswahl 2022 geht an Gerd Wallhorn. Für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung fand er ein Wahllokal an einem ungewöhnlichen Ort – in einem Antiquitätengeschäft in Oberhausen.

Den Nachwuchspreis erhielt ein Foto von Daniel Schröder, der für den Soester Anzeiger den Brand eines Bauernhofs und die vor Ort geretteten Tiere fotografiert hatte. Die Jury hatte zuvor zwei Bilder ausgewählt, zwischen denen dann die Öffentlichkeit abstimmen konnte. Mehr als 1.200 Menschen stimmten in der Publikumswahl ab.

„Keine Redaktion ist so nah an den Bürgerinnen und Bürger wie die Lokalredaktionen. Sei es zu Jubiläen, Schützenfesten oder Gemeinderatssitzungen, aber auch zu Berichterstattung über Gerichtsprozesse sowie Polizei- und Feuerwehreinsätze, als sogenannte „Blaulicht Reporter“. Fotojournalist:innen können entweder sensationslüstern, quasi als Gaffer mit Kamera, agieren, dies generiert immerhin viel Aufmerksamkeit und Klicks. Oder sie nehmen eine dokumentarische Sicht ein, die davon geleitet wird, den Hergang der Ereignisse zu schildern und zu informieren. Im besten Fall erzählen sie dann noch eine Geschichte. Der Preisträger des Nachwuchspreises, Daniel Schröder, hat in jeder Hinsicht die Perspektive des dokumentarischen Erzählens gewählt, sein vielschichtiges Foto berichtet über einen Feuerwehreinsatz bei einem Scheunenbrand mit einem glücklichen Ausgang.“ (Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts, hielt die diesjährige Laudatio zum Nachwuchspreis.)

Fotoausstellung im Landtag

Die Ausstellung mit den 35 Bildern des Jahres kann bis zum 19. Januar 2023 im Parlament besucht werden.

„Gute Bilder erzählen eine Geschichte, umfassen oft ganze Lebenswelten und sind bleibende Kommentare zu unserer Gegenwart. Die Fotos des NRW-Pressefotos erzählen die Geschichte unseres Landes im Jahr 2022. Sie sind ein Jahresrückblick auf die Themen und Ereignisse, die uns in den zurückliegenden Monaten beschäftigten und bewegten, erfreuten oder besorgten. Die Botschaften, die mit den Fotos verbunden sind, erreichen uns ganz ohne Sprache einzig über unsere Augen. Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Landtag würdigt die Pressefotografie als eigenes Medium. Ein Medium, das Aufmerksamkeit verdient.“ (André Kuper, Präsident des Landtages und Initiator des Preises in der Meldung zum NRW-Pressefoto)

 

Jury 2022

Zur Jury des NRW-Pressefotos gehörten:

  • André Kuper, Präsident des Landtags
  • Roland Geisheimer, Freelens, Verband der Fotografinnen und Fotografen
  • Volkmar Kah, Geschäftsführer Deutscher Journalistenverband NRW
  • Andreas Müller, Geschäftsführer des Zeitungsverlags Aachen und Mitglied des Vorstands des Zeitungsverlegerverbands NRW
  • Jochen Trum, WDR und Mitglied im Vorstand der Landespressekonferenz
  • Georg Jorczyk, Grimme-Institut

(Ohne aktive Teilnahme: Prof. Elke Seeger, Fotografie und Konzeption, Prorektorin für Studium und Lehre, Folkwang Universität der Künste)

 

 

Ansprechpartner:
Georg Jorczyk | jorczyk@grimme-institut.de

 
Platz 1: Barbara Schnell – „Unbeirrbar“; 9. März 2022, Frankfurter Rundschau, fotografiert in Lützerath
Platz 2: Ralf Rottmann – „Nach dem Feuer. Ein Förster erzählt“; 26. August 2022, Funke Medien, fotografiert in Lüdenscheid
Platz 3: Benjamin Westhoff – „No shipping, no shopping - Niedrigwasser im Rhein“; 16. August 2022, Thomson Reuters, fotografiert in Bonn
Sonderpreis: Gerd Wallhorn – „Außergewöhnliches Wahllokal“; 15. Mai 2022, Funke Medien, fotografiert in Oberhausen
Nachwuchspreis: Daniel Schröder – „Schwein gehabt“; 8. März 2022, Soester Anzeiger, fotografiert in Warstein-Mülheim
Grimme-Institut-Direktorin Dr. Frauke Gerlach hält die Laudatio für den Nachwuchspreis. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Preisträger Daniel Schröder. Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut
Foto: Georg Jorczyk / Grimme-Institut